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ÖSTERREICH IM ÜBERBLICK

Allgemeine Informationen zu Österreich

Die Info

über Österreich

Geographie, Bevölkerung und politischer Background

Österreich umfasst eine Fläche von rund 84.000 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von rund 9 Millionen Einwohner (Stand Januar 2019), darunter etwa 1,4 Millionen Ausländer (16,2% der Gesamtbevölkerung). Im Jahr 2018 lebten in Österreich rund 2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund (d.h. sie selbst oder zumindest ihre direkten Vorfahren stammen aus einem anderen Land), das macht in Summe 23,3% und somit fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus.

Österreich befindet sich im Herzen Europas, nur wenige Flugstunden entfernt von welcher Destination in Europa auch immer. Wien gilt als DAS Tor zu Mittel- und Osteuropa, was wiederum als der wesentliche Wachstumsmotor Europas wahrgenommen wird. Dementsprechend ist der Flughafen Wien an die meisten Destinationen in CEE angebunden, an mehr als Frankfurt und an mehr als London Heathrow. Die Verkehrsverbindungen über Autobahnen, Eisenbahnen sowie über die Donau sind ebenso exzellent.

Die Hauptstadt Wien ist erwartungsgemäß das am dichtesten besiedelte Bundesland mit rund 4.600 Einwohnern pro Quadratkilometer, während Kärnten mit 59 Einwohnern pro Quadratkilometer das am dünnsten besiedelte Bundesland ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 83,9 Jahre für Frauen und 79,3 Jahre für Männer.

Österreich grenzt an folgende europäische Länder: Deutschland, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Schweiz und Liechtenstein.

Politisch kann Österreich als eine parlamentarisch-demokratische Republik bezeichnet werden, ein Bundesstaat, der aus neun Bundesländern besteht. Jedes Bundesland hat seine eigene Hauptstadt und seine eigene Föderal-Regierung. Die gesetzgebenden Körperschaften sind der Nationalrat (alle 5 Jahre gewählt) und die Landesregierungen (alle 5-6 Jahre gewählt, jeweils direkt vom Volk) sowie der Bundesrat, der die Landesinteressen im Rahmen der Regierung im Bund vertritt und von den Landesregierungen gewählt wird. Die gesetzgebenden Aufgaben gliedern sich in Bundesaufgaben der österreichischen Bundesregierung in Wien und regionale Aufgaben, die in die Zuständigkeit der jeweiligen Bundesländer delegiert werden.

 

Derzeit sind fünf Parteien in den Nationalrat gewählt: Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit dem derzeitigen Bundeskanzler Sebastian Kurz und Die Grünen bilden die derzeitige Regierung. Für eine stabile Regierung ist es zweckmäßig, dass die Regierungsparteien zumindest 50% oder mehr Sitze im Nationalrat auf sich vereinen, um eine vernünftige Mehrheit für den Beschluss von Bundesgesetzen gewährleisten zu können. Während der Kanzler der Regierungschef ist (vergleichbar mit einem „(nationalen) CEO“), hat der Präsident (derzeit Alexander van der Bellen), der ebenfalls vom Volk gewählt wird (alle 6 Jahre), eher Aufsichts- und in der Regel überparteiliche Funktionen (vergleichbar mit einem „(nationalen) Aufsichtsratsvorsitzenden“). In Krisenzeiten kann sich jedoch die Funktion und Macht des Präsidenten erheblich erweitern, insbesondere ist zu erwähnen, dass der Präsident auch Oberbefehlshaber der österreichischen Armee ist.

Weitere in den Nationalrat gewählte Parteien sind die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ), die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und die NEOS. Diese drei Parteien bilden die sogenannte Opposition im Parlament. Derzeit ist der Beschluss von Verfassungsgesetzen nur mit Zustimmung der Opposition möglich, da dies eine Mehrheit von 2/3 im Nationalrat erfordert (was derzeit von der Regierung allein nicht erreicht wird).

Neben den gesetzgebenden Körperschaften in Österreich gibt es auch ein Europäisches Parlament der Europäischen Union. Jeder Mitgliedstaat entsendet Delegierte ins Europäische Parlament auf Basis von separaten Wahlen – die Delegierten werden wiederum direkt vom Volk gewählt.

Die wichtigsten Körperschaften der Gerichtsbarkeit sind das Verfassungsgericht und das Verwaltungsgericht. Während das Verfassungsgericht der Hüter der österreichischen Verfassung ist und in dieser Hinsicht auch das Parlament kontrolliert, befasst sich das Verwaltungsgericht mit Streitigkeiten im Zusammenhang mit Entscheidungen der Verwaltungsbehörden. Das höchste Berufungsgericht für Zivil- und Strafverfahren ist der österreichische Oberste Gerichtshof.

Richter in all diesen Gerichtshöfen müssen streng unabhängig von jeglichem Einfluss auf die Ausübung ihrer Pflichten sein, insbesondere unabhängig von politischem Einfluss. Darüber hinaus sind die Justizbehörden auch auf allen Ebenen streng von den Exekutivorganen getrennt.

Fundamentale Menschenrechte in Österreich

Die fundamentalen Menschenrechte in Österreich sind bereits in der österreichischen Bundesverfassung definiert:

“Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich. Niemand darf aufgrund seiner Geburt, seines Geschlechts, seiner Herkunft, seiner Klasse oder seiner Religion diskriminiert oder bevorzugt werden.”

Darüber hinaus hat Österreich im europäischen Rat die europäische Menschenrechtskonvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten ratifiziert.

Kultur

Die einzige Amtssprache, die in Österreich landesweit gesprochen wird, ist Deutsch. Es gibt jedoch weitere Amtssprachen, die regional für autonome Bevölkerungsgruppen anerkannt sind: z. B. Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch. Englisch wird in fast allen österreichischen Schulen als erste Fremdsprache unterrichtet.

Die wichtigste religiöse Gruppe ist jene der katholischen Christen, aber der Anteil dieser Gruppe ist in den letzten Jahren stetig geschrumpft, und zwar auf nur 56% im Jahr 2019. Allerdings sind die Katholiken auch heute noch die mit Abstand wichtigste religiöse Gruppe. Danach folgen weitere christliche Gruppen (nämlich die orthodoxen und evangelischen Christen). Eine wachsende religiöse Gruppe ist jene des Islam, der in den letzten 40 Jahren stark gewachsen ist. Der Rest der religiösen Gruppen ist – gemessen an der Anzahl ihrer Mitglieder – vernachlässigbar. Einmal abgesehen von der leider stetig wachsenden Anzahl an Menschen ohne Religionsbekenntnis.

Obwohl die österreichische Kultur Zweifels ohne von ihren katholischen Wurzeln beeinflusst wurde, ist die österreichische Gesetzgebung und auch das Selbstverständnis der österreichischen Bevölkerung eindeutig säkular geprägt. Religion ist ganz strikt vom politischen Einfluss zu trennen. Selbst die Meinungsäußerung zu Themen der jeweils anderen Einflusssphäre ist nicht wirklich willkommen.

So sind Vertreter religiöser Gruppen in Österreich daher heute sehr vorsichtig, wenn es darum geht, politische Meinungen zu vertreten. Nach der österreichischen Verfassung hat jeder Bürger seit mehr als 100 Jahren das Recht auf Religionsfreiheit. Soziale und religiöse Toleranz hat in der österreichischen Gesellschaft höchste Priorität.

Heute haben rund 20% der gesamten Bevölkerung in Österreich einen Migrationshintergrund (in Wien sogar 40%) – das heißt, diese Personen oder zumindest deren Eltern wurden nicht in Österreich geboren. Folglich verfügen diese Personen in der Regel auch über diverse Fremdsprachenkenntnisse, in der Regel von Sprachen aus dem osteuropäischen Raum. Dieser Umstand unterstreicht wiederum den möglichen Einfluss Österreichs auf die Geschäftsbeziehungen zu Ost- und Südosteuropa.

Aufgrund der historischen Bedeutung von Wien und allgemein Österreich ist die Demografie des Landes sehr divers. Wien hat eine multikulturelle Bevölkerung, was diese Stadt in vielen Belangen (wie etwa die Kultur und Küche des Landes) sehr lebenswert macht. Diese Communities aus unterschiedlichen Nationalitäten sind eng miteinander verbunden und pflegen Ihre Beziehungen über Verbände, Kulturinstitute und Magazine und konservieren auf diesem Weg auch starke Bande zu den jeweiligen Heimatländern.

Klima

Österreich hat ein typisches mitteleuropäisches Klima, d.h. warme Sommer, kalte Winter mit mäßigen Niederschlägen bzw. Schnee.

Genau genommen gibt es in Österreich zwei unterschiedliche Klimazonen:

  • Im Osten herrscht ein pannonisches Klima (warme bis heiße Sommer, kalte Winter und relativ wenig Niederschlag bzw. Schnee).
  • Der zentrale Alpenraum weist die charakteristischen Merkmale des Alpinen Klimas auf (mehr Niederschlag im Sommer im Vergleich zum Osten und längere Winter mit starkem Schneefall).
Infrastruktur

Der Transport von Waren erfolgt in Österreich normalerweise über die Straße oder Schiene oder auf dem Wasserweg. Der Personenverkehr erfolgt mit der Bahn, dem Flugzeug, dem Bus oder der Straßenbahn.

Wien verfügt über ein sehr effizientes öffentliches Verkehrssystem, einschließlich eines U-Bahn-Netzes. Generell gibt es für den öffentlichen Verkehr verschiedene Arten von Ticketangeboten (Einzel-, Tages-, Wochen-, Monats-, Saison- oder Jahreskarten). Derzeit führt die Regierung ein spezifisches, gefördertes Tarifsystem ein, das die Kosten für eine Jahreskarte auf 1 € / Tag begrenzt. Bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zweier verschiedener Bundesländer immerhin nicht mehr als 2 € / Tag. Diese Maßnahme soll nicht zuletzt auch dem Umweltschutz zu Gute kommen. Darüber hinaus gibt es Sonderangebote für Touristen sowie Ermäßigungen für bestimmte Personengruppen (Kinder, Studenten, Rentner und Behinderte).

Zudem verfügt Österreich über ein sehr gut ausgebautes und dichtes Autobahnnetz. Die Nutzung wird u.a. durch ein Mautsystem gesteuert, für das ein spezieller Autobahnaufkleber erforderlich ist, der auch in elektronischer Form erhältlich ist.

Bildungssystem

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Kinder bis 6 Jahre

Vor Schulbeginn können Kinder in folgenden Einrichtungen betreut werden:

  • Kinderkrippen (Babys und sehr kleine Kinder: Alter 0-2)
  • Tageseltern (Alter 2+)
  • Kindergärten (Alter 3-6)
  • Vorschulklassen (Alter 5-6)
Schulen

In Österreich herrscht Schulpflicht, und zwar über neun Jahre hinweg (in der Regel von 6 bis 15 Jahre), das Schulsystem ist für die Eltern kostenlos. Der Rest der Ausbildung hängt von den individuellen Wünschen und Möglichkeiten ab.

Grundschulen (Primäre Ausbildungsstufe)

Grundschulen werden in Österreich Volksschulen genannt und sind für die ersten 4 Jahre der Schulpflicht vorgesehen, in der Regel von 6 bis 10 Jahren. In diesen Jahren gibt es noch keine Trennung der Kinder im Hinblick auf ihre individuellen Fähigkeiten.

Weiterführende Schulen (Sekundäre Ausbildungsstufe)

Ab dem 10. bis 14. Lebensjahr gibt es unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten – je nach individuellen Vorstellungen, persönlichen Stärken und Schwächen, spezifischen Talenten und in einigen Fällen sogar abhängig vom finanziellen Spielraum der Eltern (wenn wir etwa über Privatschulen sprechen, die dann nicht mehr kostenlos sind).

Auf dieser Schulstufe gibt es folgende Schultypen:

  • Realschule / Hauptschule: für diejenigen, die planen, ihre Ausbildung nach den Pflichtschuljahren zu beenden (Wechsel zu anderen Schulformen und später Universität aber möglich)
  • Neue Mittelschule: eine neue Art von Schule, die hauptsächlich in Städten angeboten wird (Testphase). Sie ist ein Mittelweg zwischen den Hauptschulen und den Allgemeinbildenden Höheren Schulen bzw. Gymnasien
  • AHS / Gymnasium Jahr 1-4 (Unterstufe): die Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) sind für diejenigen vorgesehen, die planen, ihre Ausbildung nach den Pflichtschuljahren fortzusetzen

Nach 4 Jahren einer weiterführenden Schule gibt es wiederum verschiedene Wahlmöglichkeiten:

  • Polytechnische Schule (14-15 Jahre): ist für diejenigen gedacht, die ihre Ausbildung beenden möchten. Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf der berufsbildenden Orientierung sowie der Vorbereitung auf eine bevorstehende Lehre (Hinweis: Nach diesem Jahr sind die Schuljahre zwar vorbei, dennoch hat der Schüler zunächst nur 2 verschiedene Wahlmöglichkeiten: entweder die Fortsetzung der Bildungskarriere oder der Abschluss einer Lehrausbildung (zwischen dem 15. und 18. oder 19. Lebensjahr). In letzterem Fall steht dem Schüler die Wahlmöglichkeit einer Berufsausbildung für rund 250 verschiedene Berufe zur Verfügung (sowohl am Arbeitsplatz als auch an der Berufsschule mit einer Dauer zwischen 3 und 4 Jahren), bevor die Ausbildung mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen wird, die sich dann auf einen ganz spezifischen Beruf bezieht
  • AHS / Gymnasium Jahr 5-8 (Oberstufe: Alter 14-18 der Allgemeinbildenden Höheren Schulen): gedacht als Vorbereitung für diejenigen, die eine Weiterbildung in tertiären Bildungseinrichtungen planen. AHS schließen mit einer Abschlussprüfung bzw. einem Abschluss namens Matura ab (entspricht dem deutschen Arbitur). Die Matura qualifiziert also erst für diverse tertiäre Bildungsschritte (Universität, Fachhochschule, Akademie)
  • Berufsbildende Schulen (14-18 Jahre) mit einem technischen Abschluss
  • Höhere Berufsbildende Schulen (14-19 Jahre) mit einem technischen oder kaufmännischen Schwerpunkt, abgeschlossen mit einer Abschlussprüfung bzw. einem Abschluss namens Matura (entspricht dem deutschen Arbitur). Die Matura qualifiziert dann wieder für tertiäre Bildungsschritte (Universität, Fachhochschule, Akademie)

Darüber hinaus gibt es auch Sonderschulen für behinderte Kinder oder Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Hochschulen / Universitäten (tertiäre Ausbildungsstufe)

Drittstaatsangehörige (Nicht-EU, Nicht-EWR, nicht Schweiz) benötigen eine Aufenthaltsgenehmigung, um in Österreich studieren zu können. Für Bürger aus der EU, dem EWR und der Schweiz gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen für den Zugang zu Universitäten, abgesehen von den ausbildungstechnischen Voraussetzungen selbst. Bürger mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis (erteilt unter bestimmten Voraussetzungen nach 5 Jahren befristeter Aufenthaltserlaubnis) werden ebenso behandelt wie EU-Bürger. Es gibt jedoch einige Ausnahmen für bestimmte Studienrichtungen, für die es Einschränkungen gibt, die aber wiederum für österreichische Staatsbürger in gleicher Weise gelten.

Drittstaatsangehörige benötigen zumindest einen freien Platz an der jeweiligen Universität und müssen ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache nachweisen können (abgesehen von den ausbildungstechnischen Voraussetzungen selbst).

Grundsätzlich ist der Zugang zu österreichischen Hochschulen kostenlos, solange die festgelegte Mindeststudienzeit (für ein Bachelor-, Master- oder Doktoratsstudium) nicht um mehr als 2 Semester überschritten wird. Danach wird für jedes Semester eine Studiengebühr erhoben. Für Drittstaatsangehörige gibt es jedoch unmittelbar mit Studienbeginn eine Studiengebühr, die das Doppelte der Studiengebühr für EU-Bürger oder rechtlich gleichgestellter Personen beträgt.

Im Gegensatz zu konventionellen Universitäten bieten Fachhochschulen eine berufsbildende und praxisorientierte Ausbildung an. Anders als bei herkömmlichen Universitäten ist für alle Kurse eine Anwesenheitspflicht erforderlich, und die Gesamtdauer des Studiums ist mit sechs Semester für ein Bachelorstudium plus 2 bis 4 Semester für ein Masterstudium im Vorhinein fixiert. Ähnlich wie an herkömmlichen Universitäten wird das Studium mit einem akademischen Grad abgeschlossen (wobei ein verpflichtend anzuführendes Kürzel „FH“ auf den Besuch einer Fachhochschule verweist).

Beschäftigung

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Beschäftigung

Das Mindestalter für ein Beschäftigungsverhältnis beträgt in Österreich grundsätzlich 15 Jahre, bis zum Alter von 18 Jahren bestehen jedoch auch noch sonstige Einschränkungen (Beschäftigung nur zur beruflichen Aus- oder Weiterbildung und nur in Kombination mit Weiterbildungsmaßnahmen). Nach dem 18. Lebensjahr kann eine Person jede Art von Arbeit annehmen. Neben der konventionellen Beschäftigung (Voll- oder Teilzeit) mit allen Rechten und Pflichten gibt es auch einige besondere Beschäftigungsarten:

Freiberufliche Verträge

Personen mit freien Arbeitsverträgen haben einen eingeschränkten Schutz im Hinblick auf Arbeitsrechte wie Kündigungsfristen für den Fall der Arbeitnehmerkündigung oder die Entlassung durch den Arbeitgeber, sowie die Zahlung von Sondergeldern (wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld) und vieles mehr. Zum anderen haben sie fast uneingeschränkten Zugang zur Sozialversicherung, seit 2008 auch zur Arbeitslosenversicherung. Diese Art von Verträgen wird normalerweise für bestimmte Berufe wie z. B. Sprachtrainer etc. verwendet.

Geringfügige Beschäftigung

Geringfügig Beschäftigte sind nur für einen Teil der Sozialversicherung gedeckt, nämlich für die Unfallversicherung, wenngleich sie freiwillig eine Sozial- und Pensionsversicherung beantragen können, die dann aber von ihnen selbst getragen werden muss. Das höchstmögliche Gehalt für eine geringfügige Beschäftigung beträgt im Jahr 2021 475,86 – € pro Monat. Allerdings können solche Personen neben der geringfügigen Beschäftigung jedwedes weitere Einkommen haben, sogar Einkommen aus einem sozialen Topf, z. B. der Arbeitslosenversicherung (die dann ihrerseits die ansonsten fehlende Krankenversicherung abdecken würde).

Neue Selbstständigkeit

Die Kategorie der neuen Selbständigkeit gilt für gewerbliche Berufe, für die keine ansonsten in Österreich übliche Gewerbeberechtigungen erforderlich sind (z. B. Schriftsteller, Dozenten, Psychotherapeuten usw.).

Diese Personen melden sich bei der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (für Gewerbetreibende) an, wo sie im Rahmen der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung versichert sind. Seit 2009 können sie optional sogar eine soziale Arbeitslosenversicherung in Anspruch nehmen.

Lehre

Die auszubildenden Lehrlinge haben uneingeschränkten Zugang zur Sozialversicherung und einen erhöhten Kündigungsschutz. Verträge mit Lehrlingen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen von den gesetzlich Bevollmächtigten bestätigt werden.

Saisonale Beschäftigung

Saisonarbeiter haben uneingeschränkten Zugang zur Sozialversicherung, es gibt jedoch spezielle Regelungen zur Arbeitszeit gemäß den jeweils anzuwendenden Kollektivverträgen (etwa für das Gastgewerbe und die Hotellerie).

Personalleasingverträge

Leasingmitarbeiter haben uneingeschränkten Zugang zur Sozialversicherung, haben jedoch eigene Regelungen im Hinblick auf Arbeitsrechte, insbesondere einen eingeschränkten Kündigungsschutz.

Freiwillige Beschäftigung

Freiwillige Mitarbeiter absolvieren eine Probezeit, in der weder eine Pflicht für eine bestimmte Leistung noch eine Pflicht für eine bestimmte Zahlung besteht.

Interessensvertretungen

Die Interessen der österreichischen Arbeitnehmer werden von der österreichischen Arbeiterkammer und verschiedenen Gewerkschaften vertreten. Zusammen mit der Wirtschaftskammer (Vertretung der Interessen der Arbeitgeber) bzw. der Landwirtschaftskammer bilden sie die sog. Sozialpartner Österreichs.

Als solche sind sie insbesondere verantwortlich für die fortlaufende Festlegung von Mindeststandards für Löhne und Gehälter sowie für sonstige Arbeitsbedingungen (in Form der jeweils anzuwendenden Kollektivverträge).

Vorschriften zum Thema Beschäftigung in Österreich

Arbeitszeit: Die Normalarbeitszeit beträgt in Österreich 40 Stunden pro Woche, 5 mal 8 Stunden pro Tag. Überstunden können in Form von Geld oder Zeit kompensiert werden. Kurzfristig können seitens des Arbeitgebers bis zu 60 Stunden pro Woche vorgeschrieben werden. Allerdings darf in diesem Fall die durchschnittliche Arbeitszeit über einen Zeitraum von 4 Monaten 48 Stunden pro Woche unter keinen Umständen überschreiten.

Urlaub: Der Mindesturlaub beläuft sich in Österreich auf 5 Wochen pro Jahr bzw. 25 Tage (bei einer 5-Tage-Woche).

Beendigung von Arbeitsverträgen: Im Gegensatz zu anderen – auch europäischen – Ländern schreibt das österreichische Arbeitsrecht keine Angabe von Gründen für eine „normale“ Beendigung eines Arbeitsverhältnisses vor – die Geschäftsbeziehung endet nach der im jeweiligen Kollektivvertrag festgelegten Kündigungsfrist.

Nur eine „außerordentliche“ Entlassung (also die unmittelbare Kündigung ohne Kündigungsfrist) ist nur aus den taxativ im Gesetz aufgezählten Gründen zulässig. Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern bedeutet das zwar ein geringeres Schutzniveau für den einzelnen Arbeitnehmer, dafür aber auch deutlich mehr Flexibilität bei der Gestaltung von Arbeitsverhältnissen, sowohl für Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer.

Gehälter: Das österreichische Lohnniveau ist höher als in den meisten anderen europäischen Ländern, derzeit sogar höher als in Deutschland, Dänemark, Schweden oder Frankreich. Beim Vergleich von in Österreich bezahlten Gehältern mit jenen, die in anderen Ländern gezahlt werden, ist eine sehr wichtige Besonderheit zu berücksichtigen: in Österreich werden Gehälter 14 Mal pro Jahr ausgezahlt, sodass jeweils einmal im Sommer und Winter eine doppelte monatliche Gehaltszahlung erfolgt (Urlaubs- und Weihnachtsgeld). Das Entscheidende dabei ist jedoch der Vorzugssteuersatz von 6% für diese zusätzlichen Zahlungen (was insbesondere im Vergleich zum maximalen Steuersatz von 50% bemerkenswert und auch ganz entscheidend ist). Üblicherweise wird ein Gesamtvergleich von individuellen Vermögen in der sog. Kaufkraft ausgedrückt (d.h. unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren rund um das Einkommen – einschließlich Nebenkosten wie Sozialversicherung und Einkommenssteuer, aber auch Preisniveaus etc.). Österreich belegt in Bezug auf die so definierte Kaufkraft (Wohlstandsindex) in Europa den 4. Platz.

Arbeitsmarkt

Im Jahr 2018 lag die Erwerbsquote in Österreich in der Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen bei 73%. Die offizielle Arbeitslosenquote lag im selben Jahr hingegen bei 8,7%.

Beide Zahlen zusammen summieren sich demnach nicht zu 100%, da die Arbeitslosenquote nur Personen erfasst, die auch Anspruch auf Arbeitslosengeld aus dem Sozialsystem haben, was vor allem eine frühere Beschäftigung voraussetzt. Nicht in der Arbeitslosenquote erfasst sind beispielsweise registrierte behinderte Menschen, Personen im Vorruhestand, Personen, die an bestimmten Schulungen zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsmöglichkeiten teilnehmen, Personen, die in dieser Hinsicht an einschlägigen Programmen privater Unternehmen teilnehmen und andere Personen, die aus verschiedenen Gründen keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, etwa weil sie noch nie auf dem Arbeitsmarkt in Erscheinung getreten sind (z.B. junge Menschen) usw.

Die registrierte Arbeitslosenquote ist daher in gewisser Hinsicht auch eine politisch steuerbare Größe. Andererseits ist die Berechnung für alle Länder der Europäischen Union dieselbe, daher sind die Zahlen zumindest international vergleichbar.

Wenn wir uns die Verteilung der Arbeitslosenquote auf verschiedene Bevölkerungsgruppen ansehen, können wir 2018 folgendes Muster beobachten: für jüngere Menschen zwischen 15 und 24 Jahren beträgt die Arbeitslosenquote 6,7%. Personen ab 50 Jahren haben eine Quote, die genau der durchschnittlichen Rate von 8,7% entspricht. Die Chancen, nach dem 50. Lebensjahr wieder in den Arbeitsmarkt einzutreten, verringern sich jedoch von Jahr zu Jahr erheblich. Menschen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit sind mit einer Quote von 11,3% überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. Der regionale Vergleich zwischen den Bundesländern zeigt die höchste Quote in Wien mit 12,3% und die niedrigste Quote in Tirol mit 4,9%.

Sozialversicherung

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Sozialversicherung

Mit der österreichischen Sozialversicherung verfügt Österreich über eines der umfassendsten Sozialsysteme weltweit (Österreich ist eines von 7 Ländern in der EU, das mehr als 25% seines BIP für soziale Zwecke ausgibt – der Durchschnitt in der OECD beträgt 20%).

Die Sozialversicherung deckt folgende Risiken ab: Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten (einschließlich Folgen wie Invalidität), Krankheit, Einkommen im Ruhestand, Arbeitslosigkeit, Mutterschaft, Tod des Familienversorgers und Einkommen des Hinterbliebenen im Ruhestand, Pflege und soziale Not.

Die österreichische Sozialversicherung stellt einen obligatorischen und automatischen Schutz dar, der im Falle jedweder Art von Beschäftigung (inkl. Selbstständigkeit) zum Tragen kommt (wobei bestimmte Beschäftigungsformen nur über einen eingeschränkten Schutz verfügen – siehe dazu unter der Rubrik „Beschäftigung”).

Die Finanzierung erfolgt über einen definierten Prozentsatz vom Gehalt (bis zu einem spezifizierten monatlichen Höchstbruttogehalt von EUR 5.550, – € in 2021), der für den Eintritt der jeweiligen sozialen Fälle reserviert ist und vom Arbeitgeber eingezogen wird. Darüber hinaus gibt es einen Beitrag des Arbeitgebers selbst. Der Rest, der zur Finanzierung der definierten Leistungen notwendig ist, wird über Steuern finanziert. Da der Beitrag als Prozentsatz vom Gehalt definiert ist, tragen Personen mit höherem Einkommen auch höhere absolute Beträge bei als Personen mit niedrigerem Einkommen. Für manche der sozialen Einkommen (wie etwa die Pensionsrente) besteht eine klare Relation zwischen eingezahltem Betrag und Leistung aus dem sozialen Topf.

Neben der Sozialversicherung gibt es auch noch eine weitere Form des Mindesteinkommens, mit dem noch verbliebene offene Lücken in der sozialen Sicherheit geschlossen werden sollen – die sog. Mindestsicherung.

Gesundheitsvorsorge

Abgesehen von den wenigen bereits erwähnten Ausnahmen haben alle Personen, die erwerbstätig oder selbständig sind, eine soziale Krankenversicherung. Gleiches gilt für Rentner und registrierte Arbeitslose sowie alle direkten Familienmitglieder der genannten Gruppen – für in Ausbildung befindliche Kinder bis zum Alter von 26 Jahren (ohne zusätzlichen Beitrag).

Das bedeutet, dass nahezu alle medizinischen Leistungen einschließlich Krankenhausaufenthalte von der Sozialversicherung übernommen und bezahlt werden (abgesehen von vernachlässigbaren Gebühren). Medikamente werden nicht direkt von Ärzten ausgegeben, sondern verschrieben, die Patienten können die Medikamente anschließend gegen Bezahlung einer geringen Rezeptgebühr von einer Apotheke einlösen (auch die Kosten für die Medikamente werden von der Sozialversicherung getragen). Das Bestehen eines Sozialversicherungsschutzes wird durch eine spezielle Karte, die sogenannte E-Card, nachgewiesen.

Bei länger andauernder Krankheit verpflichten sich die Arbeitgeber, ihre Gehaltszahlungen bis zu 12 Wochen lang fortzusetzen, danach springt die Sozialversicherung mit der Zahlung eines Krankengeldes ein, das jedoch nicht mehr auf dem Niveau der Gehälter liegt. Das Krankengeld wird für einen Zeitraum von weiteren maximal 52 Wochen gezahlt, bevor ein Patient Pflegegeld oder Invalidenrente beantragen kann.

Darüber hinaus können auch private Ärzte und sogar private Krankenhäuser gewählt werden. Der Mehrwert der von Privatärzten oder anderen privaten Institutionen erbrachten Dienstleistungen hat jedoch viel mehr mit Komfort zu tun als mit der Qualität der erbrachten, medizinischen Dienstleistungen, die im internationalen Vergleich höchste Standards erfüllen. Diese Tatsache könnte für Menschen aus anderen Teilen der Welt ziemlich überraschend sein, wo sie einen großen Teil ihrer medizinischen Leistungen vielleicht selbst bezahlen müssen. Leistungen von Privatärzten müssen auch in Österreich von den Patienten selbst bezahlt bzw. vorgeschossen werden, denn auch in diesem Fall wird ein Teil des Honorars von der Sozialversicherung rückerstattet.

Einkommen und Steuern

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Einkommen und Steuern

Österreich hat ein progressives Einkommensteuersystem mit Steuersätzen von 0 bis 50% für die höchsten Einkommen (bzw. sogar 55% mit einer begrenzten Gültigkeitsdauer von 5 Jahren). Die Steuersätze lauten wie folgt:

  • Jahreseinkommen von bis zu 11.000, – € sind steuerfrei
  • 11.000, – – 18.000, – à Steuersatz von 20%
  • 18.000, – – 31.000, – à Steuersatz von 35%
  • 31.000, – – 60.000, – à Steuersatz von 42%
  • 60.000, – 90.000, – à Steuersatz von 48%
  • 90.000, – – 1.000.000, – à Steuersatz von 50%
  • Einkommen über 1.000.000, – € à Steuersatz von 55%

(gültig bis 2025, danach vermutlich wieder 50%).

Die jeweilige Einkommensteuer gilt nur für das entsprechende Steuerniveau und nicht für die gesamte Einkommensspanne.

Wie die Sozialversicherung wird auch die Einkommenssteuer vom Arbeitgeber eingehoben und an die Steuerbehörden abgeführt. Für bestimmte familiäre Umstände gibt es Steuererleichterungen.

Österreich und die Europäische Union

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Österreich und die Europäische Union

Österreich trat im Jahr 1995 der EU bei. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nach dem Beitritt zur Union kann äußerst positiv beurteilt werden, die österreichische Entwicklung ist eine echte Erfolgsgeschichte: das reale BIP stieg um 9,7%, jedes Jahr wurden zusätzliche 13.000 Arbeitsplätze geschaffen und die Direktinvestitionen in Österreich haben sich seither verdreifacht. Das Exportvolumen erreichte 2018 ein Niveau von 150 Milliarden Euro. 

Nach den Prognosen wird Österreich erneut von den bereits geplanten Erweiterungen der EU profitieren – das BIP wird nach den Prognosen um 0,15% stärker steigen als ohne die EU-Erweiterungen. Ein sehr wichtiger Grund für dieses Wachstum ist u.a. die geografische Lage Österreichs, da die Beitrittskandidaten alle geographisch relativ nahe zu Österreich liegen.

Heute gehört Österreich in Bezug auf das Pro-Kopf-Einkommen eindeutig zu den reichsten Ländern der Europäischen Union, aktuell sogar etwas vor Deutschland und deutlich vor Frankreich und Großbritannien.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

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Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Österreichs Stabilität in rechtsstaatlicher und politischer Hinsicht wurde bereits vor dem Beitritt zur Europäischen Union allgemein geschätzt und anerkannt.

Diese Stabilität wurde kontinuierlich durch ein österreich-spezifisches System der Zusammenarbeit zwischen Interessensvertretungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, den sog. Sozialpartnern, gefördert. Die soziale Stabilität in einem Land ist wiederum ein sehr wichtiger Faktor im Rahmen von Standortentscheidungen internationaler Konzerne.

Ein Faktor, der demgegenüber Standortentscheidungen negativ beeinflussen kann, sind die in Österreich vergleichsweise hohen Lohnnebenkosten, vor allem aufgrund der veranschlagten Beiträge zur Sozialversicherung wie auch der vergleichsweise hohen Einkommenssteuern. Deshalb hat die österreichische Bundesregierung verschiedene Initiativen zur Senkung der Lohnnebenkosten ins Auge gefasst.

Andererseits werden die staatlichen Steuereinnahmen aber auch zur Finanzierung eines umfassenden Systems der staatlichen Unterstützung für unterstützungswürdige Unternehmen oder innovative Projekte verwendet, etwa im Rahmen von Unternehmensgründungen.

Für den Verbraucher selbst ist der einzige Faktor, der wirklich zählt, die Menge an Waren und Dienstleistungen, die aus dem verfügbaren Einkommen letztlich gekauft werden können, auch unter Berücksichtigung verschiedener Preisniveaus und vieler anderer Faktoren, die schließlich in der sog. Kaufkraft gemessen werden. Im Hinblick auf die Kaufkraftbewertung gehört Österreich wiederum zu den absoluten Top-Ländern in der EU.

Wirtschaftsprofil Österreich

2016 2017 2018
Reales BIP
(Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in%)
2,0% 2,6% 2,7%
BIP in Mrd. EUR
(Bewertung auf Basis aktueller Preise)
356,24  369,90  386,15 
BIP pro Kopf in EUR
(Bewertung auf Basis aktueller Preise und Kaufparitäten)
37.480  38.190  39.290 
Investitionsquote
(Bruttoanlageinvestitionen in% des BIP)
23,2 23,6 23,9
Beschäftigungsrate in %
(Bevölkerungsanteil im erwerbsfähigen Alter)
76,2 76,4 76,4
Arbeitslosenrate in % 6,0 5,5 4,9
Inflationsrate in % 1,0 2,2 2,1
F&E-Ausgaben
(in% des BIP)
3,15 3,16 3,17
Exportrate
(Export von Waren in% des BIP)
37,1 37,9 38,4

Quelle: Eurostat, Europäische Kommission (Ameco Datenbank), WIFO, Statistik Österreich (04/2019)

Staatliche Unterstützung für Unternehmungen

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Staatliche Unterstützung für Unternehmen

Insbesondere für ausländische Investoren gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Unterstützungsprogramme, hier seien nur die wichtigsten erwähnt: 14% Forschungs-Bonus für F&E-Investitionen (Benchmark in Europa, siehe auch unter dem nächsten Punkt „Forschung & Entwicklung“), Investitionswachstumsbonus für kleine und mittlere Unternehmen (Abschreibung in den Büchern für Großunternehmen), Erstattung von Lohnnebenkosten für innovative Start-ups oder die Schaffung neuer Arbeitsplätze (bis zu 100% der Lohnnebenkosten für 3 Mitarbeiter, 3 Jahre lang), privilegierte Gründung von Gesellschaften mit beschränkter Haftung (reduzierte Kapitaleinlagen), Risikokapitalfonds des öffentlichen Sektors mit bis zu 20% Risikokapitalbonus für Investition in innovative Start-ups.

Forschung & Entwicklung

Seit dem EU-Beitritt Österreichs hat sich die Forschungsquote 2018 mit 3,17% mehr als verdoppelt, womit Österreich auch die zweithöchste Quote in der EU erreichte, direkt hinter Schweden und vor forschungsintensiven Ländern wie Deutschland, Dänemark und Finnland. Nach einem vorübergehenden Fokus auf Investitionen zur Überwindung der weltweiten Pandemie sollten die Investitionen in Forschung und Entwicklung und somit die Forschungsquote in Österreich wieder steigen. Der größte Anteil der Investitionen kommt von den Unternehmen, die selbst F&E betreiben, gefolgt vom öffentlichen Sektor und internationalen Unternehmen, die F&E-Tochtergesellschaften in Österreich unterhalten, und ein sehr kleiner Teil stammt aus dem privaten gemeinnützigen Sektor.

Diese Entwicklung ist auf eine breite Palette unterschiedlicher Unterstützungsleistungen für Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie auf ein Steuersystem zurückzuführen, das weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung begünstigt:

F&E-Bonus von 14%: gilt für jedes Unternehmen unabhängig von Größe, Branche oder Struktur, und berücksichtigt alle (relevanten) Kosten (auch Gemeinkosten), was insbes. für kapitalintensive Investitionen ein großer Vorteil ist, zudem gibt es keine Begrenzung für die Bemessungsgrundlage für selbst betriebene F&E, der Bonus kann ferner nicht nur als Steuerabzug in Anspruch genommen werden und ist daher auch nicht von einer ausreichenden Gewinnsituation abhängig – Achtung: der österreichische 14% F&E-Bonus kann aus den genannten Gründen auch höher sein als die Unterstützung für F&E in Deutschland in Höhe von 25%, insbesondere für verbundene Konzerngesellschaften eines Unternehmens (abgesehen von den auch sonst weniger restriktiven Bedingungen für verbundene Konzerngesellschaften).

Weitere F&E-Unterstützungs- und Startfinanzierungsdienste: www.investinaustria.at/de/research-development/investment-incentives.php

Darüber hinaus gibt es ein dichtes Netzwerk von F&E-Cluster-Organisationen, die die zentralen Plattformen für die Zusammenarbeit und Interaktion in den jeweiligen Forschungsbereichen darstellen.

investinaustria.at/de/research-development/clusters.php

Gründung von Start-Ups

Die Start-up-Szene in Österreich und vor allem in Wien ist in den letzten Jahren buchstäblich explodiert – oder – um es in den Worten von Start-up-Gründern auszudrücken – die Szene hat sich zu einem echten mitteleuropäischen Hub entwickelt.

Die meisten Start-ups orientieren sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen an globalen Märkten und absorbieren daher auch sehr häufig Impulse von internationalen Investoren. Wien als größtem europäischen Universitätsstandort mit seinen 20 Universitäten und über 200.000 sehr internationalen Studierenden erscheint für Gründer, die nicht nur aus der Europäischen Union, sondern auch aus Drittländern kommen, sehr attraktiv.

Folgende Faktoren tragen zur Attraktivität der Start-up-Szene bei:

  • Erstattung von Lohnnebenkosten: Rückerstattungsmöglichkeit für 3 Mitarbeiter, 3 Jahre lang
  • Risikokapitalbonus für Anleger: Rückerstattung von bis zu 20% des investierten Risikokapitals mit einem Betrag von bis zu EUR 250.000, – pro Jahr, gewährt durch aws (Austria Wirtschaftsservice GmbH)
  • Separater Aufenthaltstitel für Start-Up-Gründer
  • aws Business Angel Fund: Unterstützt Investitionen ausgewählter Business Angels in schnell wachsende Technologieunternehmen in Form von Co-Investment-Vereinbarungen. Seit 2013 hat sich der Fonds verdoppelt
  • aws Seed Financial Programme: Unterstützt den Aufbau der Unternehmensstruktur für technologie- und wissenschaftlich getriebene Unternehmen
  • Digitaler One-Stop-Shop für Gründer: Alle Daten können online in ein zentrales Serviceportal der Regierung eingegeben werden

Forbes Magazine: „Warum Wien der beste Ort ist, um ein Unternehmen zu gründen“ (Alison Coleman): https: //www.forbes . com / sites / alisoncoleman / 2019/09/10 / warum-wien-ist-der-beste-ort-um-ein-unternehmen zu gründen /? sh = 16b314ea4f29

Die wichtigsten Förderagenturen für Start-ups:

  • FFG (Forschungsförderungsgesellscchaft) und aws (Austria Wirtschaftsservice GmbH): nicht rückzuerstattende Finanzierungen, Garantien, geförderte Kredite
  • Lokale Risikokapitalgesellschaften, z. B. Speedinvest
  • Zahlreiche Business Angels
  • Wirtschaftsagentur Wien: bietet neben der finanziellen Unterstützung auch Beratung und Service support sowie Zugang zu Low-Budget-Büroflächen

Wirtschaftszweige in Österreich

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Automobilindustrie

Österreich hat eine starke Automobilindustrie mit einigen Original Equipment Manufacturer (OEM), die im Land produzieren: BMW (größtes Motorenwerk im gesamten BMW-Konzern), MAN/VW (leichte und mittelschwere Lkw, Produktion von nahezu 50 % aller in der Gruppe produzierten LKW-Kabinen – wenngleich der Standort in Steyr mittlerweile stark gefährdet ist), Audi, General Motors (Produktion von 50% aller Opel-Getriebe und 30% aller Opel-Motoren) und Jaguar. Aber auch einige der weltweit größten Tier 1-Automobil-Zulieferer haben manche ihrer Werke in Österreich, z. B. die austro-kanadische Magna Group oder die Robert Bosch AG, besser bekannt als BOSCH Group (mit 3 Standorten in Wien, Linz und Hallein, die jeweils auch internationale Entwicklungskompetenzzentren der Mobilitätstechnologie sind) – und viele mehr.

Forschung und Entwicklung sind auf dem österreichischen Automobilmarkt von größter Bedeutung – mit mehreren sehr wichtigen, spezialisierten Forschungseinrichtungen. Mit 13,7% Beschäftigtenanteil an den Gesamtbeschäftigten belegen die Forscher in der Branche sogar den Spitzenwert aus allen Branchen. Darüber hinaus ist eine enge Verbindung zu Hochschuleinrichtungen für diesen Sektor sehr charakteristisch.

Und schließlich sind die Automobilunternehmen und spezialisierten F&E-Institutionen auch in brancheneigenen Netzwerken, den Automobilclustern, organisiert.

Übrigens: zwischen 2011 und 2015 beschäftigten sich 67% aller Patente in der österreichischen Automobilindustrie (rund 350) mit dem wohl „heißesten“ Thema in der Branche: Elektromobilität. Dies bedeutet – gemessen an der Anzahl der Patente – Platz 2 in der europäischen Rangliste.

Chemieindustrie

Auch die chemische Industrie ist in Österreich von großer Bedeutung – mit rund 10% der gesamten F&E-Ausgaben und etwas mehr als 10% der Beschäftigten in Produktionsunternehmen.

Für Globale Player wie Borealis, Henkel und Sabic ist Österreich eindeutig DER zentrale Standort, um den gesamten osteuropäischen Markt zu steuern, sei es in Bezug auf Produktion, Verarbeitung oder F&E. Borealis hat sogar seinen Hauptsitz und seine zentrale Forschungs- und Entwicklungseinheit in Linz, Österreich.

Gemäß den Aussagen der Henkel-Group dient Österreich als Kompetenzzentrum und High-Tech-Standort für ganz Mittel- und Osteuropa.

Genaugenommen setzt sich die Branche aus folgenden Teilsektoren zusammen: Rohstoffherstellung, Kunststoffverarbeitung und Maschinenbau für Kunststoffe, Werkzeug- und Formenbau, Recycling von Kunststoffprodukten, F&E-Institutionen.

Wie schon die Automobilindustrie ist auch die chemische Industrie einschließlich spezialisierter F&E-Institutionen in brancheneigenen Netzwerkclustern, den sog. Kunststoffclustern, organisiert. Ihre Aktivitäten sind in diesem Fall sogar grenzüberschreitende Aktivitäten und schließen im Besonderen osteuropäische Länder mit ein und tragen so zu einem bestmöglichen Wachstum in der Branche bei.

Umwelttechnologie

Österreich ist einer der ersten Pioniere im Umweltbereich, egal ob es sich um Solarenergie, Windkraft, Elektromobilität, erneuerbare Energien, Recycling und Abfallwirtschaft oder sonstige Fragen der Umwelttechnologie handelt.

Österreich ist in nahezu allen Umweltschutzrankings weltweit unter den Top 10 zu finden. Eine der wichtigsten Bewertungen für die Performance von Ländern im Umweltbereich ist eine Bewertung der Universitäten von Yale & Columbia, der sog. Environmental Performance Index. 2018 scheint Österreich in diesem Index auf Platz 8 (von 178 Ländern weltweit) auf.

60% der Stromerzeugung in Österreich stammt aus Wasserkraft, was dem Spitzenwert in Europa und einem der höchsten Werte weltweit entspricht. Nicht zuletzt deshalb wird Österreichs Fachwissen auf diesem Gebiet sehr geschätzt.

Die zweitwichtigste Energiequelle in Österreich ist Biomasse, ein Energieträger, für welchen österreichische Unternehmen häufig eine technologische Führungsfunktion innehaben. Ebenso beeindruckend ist das Ansehen österreichischer Unternehmen für Windkraftanlagen und Solarenergie. Unglaubliche 12% der österreichischen Umwelttechnologieunternehmen sind entweder Welt- oder europäische Marktführer. Zwei Drittel ihres Umsatzvolumens stammen aus Märkten im Ausland.

Dementsprechend gibt es in diesem Sektor auch einen sehr weitreichenden Topf an nationalen Förderprogrammen. Die staatliche Klima- und Energiestrategie „#mission 2030“ unterstreicht die nationale Bedeutung dieses Segmentes.

Schließlich sind auch der Umweltsektor und seine spezialisierten F&E-Institutionen in verschiedenen, brancheneigenen Umweltclustern organisiert. Die international bekanntesten Unternehmen dieser Branche sind wahrscheinlich Siemens und Kärcher. Siemens Austria steuert von Österreich aus das sog. „Siemens-Cluster Mittel- und Osteuropa“, ein Netzwerk, das 18 verschiedene Länder in Europa umfasst. Ebenso betreibt auch Kärcher seinen Hauptsitz für Mittel- und Osteuropa in Österreich.

Elektronikindustrie

Die österreichische Elektronikindustrie ist ein weiterer Gigant unter den österreichischen Branchen. Mit rund 70.000 Mitarbeitern im Jahr 2017 ist dieser Sektor Österreichs zweitgrößter industrieller Arbeitgeber und äußerst exportorientiert (2/3 der Produkte werden in über 150 verschiedene Länder der Welt exportiert, 1/3 der gesamten F&E-Ausgaben betreffen die Elektronikindustrie).

Kein Wunder, dass eine große Anzahl bekannter internationaler Unternehmen auch in Österreich produziert: Infineon, Eaton, Alcatel, Hewlett Packard, Siemens, AT & S, Andritz Hydro, austriamicrosystems (ams) und viele mehr.

Übrigens: dass die Beleuchtung der berühmten Turmuhr von Mekka aus Österreich kommt, ist kein Zufall!

Informations-und Kommunikationstechnologie

Eng verbunden und noch größer in Bezug auf die Zahl der Beschäftigten (290.000) und einem BIP-Anteil von 8,6% ist die Gruppe der Unternehmen der österreichischen Informations- und Kommunikationsbranche. Österreich zählt zu den Top 3 F&E-Standorten im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie in Europa.

So bewegt sich die F&E-Quote etwa im Bereich der Chip-Produktion auf dem unglaublich hohen Niveau zwischen 15 und 20%.

Folglich gibt es auch eine Vielzahl unterschiedlicher Förderprogramme des öffentlichen Sektors mit beeindruckenden Forschungsvolumina. So steckt beispielsweise viel österreichische Kompetenz in den meisten Smartphones (z. B. Halbleiterplatten von AT&S oder Sensoren von ams). Darüber hinaus stammen Zugangssysteme für den öffentlichen Raum wie etwa Flughäfen, Sportstadien oder Skilifte sehr häufig von der österreichischen Firma SKIDATA.

Andere bekannte Unternehmen, die in Österreich produzieren, verfügen nicht selten über marktbeherrschende Positionen wie z.B. Infineon, Frequentis, Kapsch, Siemens, Philips oder Microsoft mit einer eigenen F&E-Tochtergesellschaft in Graz. Ein weiterer großer Akteur ist das auf elektronische Sicherheitstechnologie spezialisierte österreichische Unternehmen TTTech – an dem die deutsche Infineon-Gruppe und das US-amerikanische Unternehmen General Electric Anteile halten.

Der Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie Industrie und Wirtschaft wird durch ein Förderprogramm im Wert von 1,5 Mrd. EUR unter dem Namen COMET (Kompetenzzentren für herausragende Technologien) Rechnung getragen. Ziel dieses Programmes ist der Wissensaustausch zwischen Experten und dessen Umsetzung in der Praxis sowie der Aufbau wechselseitiger F&E-Kompetenzen.

Häufig verwendete Schlagworte als Inhalt verschiedenster Programme sind etwa “Virtual Reality” oder “Artificial Intelligence”. Fast jeder kennt mittlerweile virtuelle Assistenten wie Siri oder Alexa, aber Künstliche Intelligenz ermöglicht z.B. auch die Vorhersage der bestmöglichen Intervalle für den Austausch kritischer Maschinenteile, z.B. Sicherheitsteile.

Daten Center

Österreich dient als europaweiter Hochleistungsknotenpunkt für Stromnetze, aber auch Glasfasernetze und Gaspipelines. Darüber hinaus sind alle relevanten Carrier in der Peering-Matrix vertreten, wobei der Knotenpunkt „Vienna Internet eXchange (VIX)“ als Schnittstelle für Mittel- und Osteuropa dient.

Internationale Anbieter von Rechenzentren wie Atos, IBM, Interxion und T-Systems sind in Österreich vertreten. Und vor kurzem hat auch Google einen Standort eröffnet.

Ein in diesem Bereich häufig verwendetes Schlagwort ist die sogenannte „Digitalisierung“, die nach der digitalen Revolution selbst häufig als vierte industrielle Revolution oder Industrie 4.0 bezeichnet wird. Mit Digitalisierung ist die intelligente Verknüpfung der gesamten Produktionskette gemeint – von der Planung bis zur Verarbeitung – sie umfasst auch die gesamte Produktionslogistik einschließlich aller damit verbundenen hochentwickelten Dienstleistungen.

Wir sprechen im Speziellen über eine Querschnittsmaterie, die die Themen Informations- und Kommunikationstechnologie, Mechatronik, Elektronik und andere berührt.

Und auch in diesem Fall sorgt ein dichtes Netzwerk spezialisierter Cluster für die bestmögliche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie Wirtschaft.

Auch für die österreichische Bundesregierung ist die Digitalisierung einer der wesentlichen Schwerpunkte, die sich auch im sogenannten „Digitalen Aktionsplan“ der Regierung widerspiegelt.

Schließlich gibt es eine Reihe sehr wichtiger Projekte in diesem Bereich. Lassen Sie uns hier nur eines der wesentlichen Projekte erwähnen: Das F&E-Projekt „Semi40“ (auch als „Power Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0“ bezeichnet) ist eines der größten Digitalisierungsprojekte in Europa mit einem Volumen von über 60 Mio. € unter der Leitung von Infineon Austria. Das Projekt befasst sich mit der automatisierten Selbststeuerung von Fabriken. Weitere zukunftsweisende Schlagworte, derer sich das Projekt widmet kennt man auch als „intelligente Produktion“ oder „cyberphysische Produktionssysteme“.

Life Sciences

Life Sciences ist normalerweise ein Begriff, der als Sammelbegriff für die folgenden Teilsektoren verwendet wird: Biotech-Industrie, Pharmaindustrie und Medizintechnik. Diese Sektoren erwirtschaften in Österreich zusammen 5,8% des BIP, mehr als 55.000 Menschen sind in diesen Branchen beschäftigt.

Die wichtigsten Unternehmen haben sich in der Regel in oder in der Nähe von Wien niedergelassen: Böhringer Ingelheim (deutsches Unternehmen mit großem Forschungs- und Entwicklungsstandort in Wien), Octapharma (Schweizer Unternehmen mit neu gebautem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien), Novartis/Sandoz, Merck, Fresenius Medical Care (mit einem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum) und Pfizer (mit ihrem internationalen Qualitätskontrollzentrum in Orth an der Donau, nicht weit von Wien entfernt).

Ebenfalls in Wien ist eines der führenden biomedizinischen Forschungs- und Entwicklungszentren in Mittel- und Osteuropa entstanden, das Campus Vienna Biocenter.

Die höchste F&E-Quote wird in der Biotech-Branche erzielt (14,4% mit rund 1 Mrd. € F&E-Investitionen pro Jahr). In der Biotech-Branche werden 2,8% des BIP generiert.

Insbesondere im Pharmasektor hat Wien eine strategische Funktion für die wachsenden Märkte in Mittel- und Osteuropa.

Ebenso erwähnenswert ist der Erfolg der hervorragenden Krebs-Forschungszentren: heute ist das Mortalitätsrisiko für Krebs um 25% gesunken, die Anzahl neuer Fälle von Krebs ist in den letzten 25 Jahren um 12% gesunken. Im Hinblick auf die Mortalitätsrate bei Krebs belegt Österreich in Europa den 4. Platz.

Und auch im Allgemeinen genießt F&E im Bereich der Life Sciences in Österreich weltweit einen hervorragenden Ruf.

Ob es sich nun um öffentliche Einrichtungen wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften handelt – z.B. das CeMM-Forschungszentrum für Molekulare Medizin oder das Österreichische Institut für Technologie, die größte F&E-Technologieorganisation. Oder auch die zahlreichen anderen, sehr spezialisierten F&E-Institutionen. Im Übrigen genießen auch die F&E-Einheiten der Unternehmen selbst in Österreich einen hervorragenden internationalen oder sogar weltweiten Ruf.

Auch im Bereich der Life Sciences gibt es zahlreiche lokale und nationale Cluster, die Unternehmen mit Universitäten, Kunden, Entwicklungspartnern und anderen Institutionen verbinden.

Logistikbranche

Die Lage im Herzen Europas macht Österreich zum perfekten Standort für Distributionszentren. Weitere Vorteile sind die ausgefeilte Infrastruktur (z. B. hervorragende Verbindungen vom Wiener Flughafen, insbesondere auf der Ost-West-Strecke, niedrige Mietkosten für Zentralläger, intermodale Terminals für Straße, Schiene und Wasser) und schließlich das hervorragende Know-how für Lieferungen nach Zentral- und Osteuropa.

2014 hat die Lufthansa ihr Distributionszentrum für Osteuropa von Budapest nach Wien verlegt. Ebenso nutzen Unternehmen wie Volvo, Rewe und Fresenius Österreich als Logistikzentrum.

Der Ruf der logistischen Kompetenz Österreichs schlägt sich in verschiedenen Rankings in weltweiten TOP-Positionen nieder. Das Weltwirtschaftsforum beispielsweise sieht Österreich beim Thema Logistik weltweit im Schnitt auf Platz 8 (Energieversorgung: Rang 4, Straßennetz: Rang 6, Schienennetz: Rang 12).

Die Donau ermöglicht Wassertransporte sowohl zur Nordsee als auch zum Schwarzen Meer. Über die Eisenbahn besteht auch eine schnelle Verbindung zu den adriatischen Häfen Koper, Venedig, Triest, Ravenna und Rijeka, die wiederum einen schnellen Transport nach Fernost sowie in den baltischen Raum ermöglichen.

Wie in vielen anderen Branchen sind auch die zahlreichen Logistik-Cluster für einen effizienten Know-how-Transfer zwischen Unternehmen, Wissenschaft, Forschungseinrichtungen und anderen Organisationen verantwortlich.

Maschinenbau

Im Maschinenbau finden weitere 80.000 Menschen eine Beschäftigung, exklusive der weiteren 15.000 Personen, die in der Instandhaltung tätig sind. Die gesamte Branche erwirtschaftet ein Umsatzvolumen von mehr als 20 Milliarden Euro, was über dem durchschnittlichen Branchenwert der EU liegt.

Die Überlebensstrategie Österreichs (wie auch anderer europäischer Industrienationen) in der Branche beruht auf der Konzentration auf hochwertige Nischenprodukte, wobei in Österreich der Anteil von Qualitätsprodukten im Vergleich zu anderen europäischen Wettbewerbern noch deutlich höher liegt.

Generell werden Produkte mit niedrigerem Standard in anderen Teilen der Welt hergestellt, während die europäischen Länder weiterhin von ihrer technologischen Überlegenheit profitieren können.

Viele Unternehmen in diesem Bereich haben einen ausgezeichneten Weltruf, wie Andritz, Engel oder Doppelmayr, aber auch Liebherr und Palfinger.

Sonstige Branchen

Die Tatsache, dass die beiden größten österreichischen Unternehmen noch gar nicht erwähnt wurden, spricht ebenso für das große Potenzial der österreichischen Wirtschaft. Mit den beiden größten Unternehmen Österreichs sind die OMV (Mineralölproduktion und verwandte Bereiche) sowie die voestalpine (Stahlproduktion und branchenübergreifender Technologiekonzern) angesprochen.

Tourismus

Österreich verfügt nicht nur wirtschaftlich über eine weit über seine überschaubare Größe hinausgehende Schlagkraft, es gehört auch in touristischer Hinsicht zu den absoluten Giganten Europas (Attraktion Nummer 1 ist die Bergregion im Westen, sowohl für den Wintertourismus – mit seinen berühmten Wintersportzentren – als auch für den Sommertourismus. Es gibt jedoch auch Hochburgen des Städtetourismus mit den beiden wichtigsten Highlights Wien und Salzburg.

Auch insgesamt kann Österreich locker mit Ländern mithalten, die über malerische Destinationen am Meer verfügen. Österreich wurde vom Weltwirtschaftsforum in Bezug auf Attraktivität und Entwicklungspotential seines Tourismus weltweit auf Platz 12 gereiht. Die gleiche Position erreicht Österreich im Hinblick auf die Anzahl internationaler Touristenaufenthalte pro Jahr – Position 12 weltweit im Jahr 2018, wobei Frankreich und Spanien ganz oben auf dieser Liste stehen, gefolgt von den USA. In Bezug auf die touristische Infrastruktur erreicht Österreich sogar Platz 1 weltweit – und wird somit in dieser Hinsicht zum Weltmeister gekürt.

Und hier noch ein paar Eckdaten aus dem Jahr 2016: Einnahmen aus dem Tourismus von mehr als 40 Milliarden Euro, höchster Anstieg bei der Anzahl an Übernachtungen in der gesamten EU (mehr als 70% aus dem Ausland), mehr als 40 Millionen Besucher.

Natürlich ziehen solche Zahlen auch internationale Investoren an, vor allem die großen Namen der Hotelindustrie.

Schließlich gibt es in Österreich sogar eine eigene Tourismus- und Hotelleriebank (ÖHT), die insbesondere Investitionen in den Tourismus fördert.

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